Meinen letzten Eintrag hier habe ich in den USA im Frühjahr während meiner Zeit als Writer in Residence am Oberlin College 2023 aufgeschrieben. In dieser Zeit habe ich das Expose für mein zweites Buch fertiggestellt, das jetzt erschienen ist.

Auch dieses Buch ist ein Memoir, aber anders als #DieSchönheitDerDifferenz hat #Zusammensein einen anderen Ton. Denn für mein Kind gegen Ungerechtigkeit anzuschreiben, hat diesen verändert. Und mit ihm ist nun mein persönliches Sachbuch bestückt mit gesellschaftlicher Analyse, Theorie und Geschichtsaufarbeitung nun in einer Zeit erschienen, in der sich die Abwehr und Ausschluss von Menschen noch viel stärker zeigt als vor zwei Jahren.
Dieses Buch hält dagegen. Es ist ein Angebot, eine inklusive Gesellschaft der Gegenseitigkeit zu denken. Und der Vorpremieren-Abend war für mich genau das und in so vieler Hinsicht besonders. Er hallt immer noch in mir nach. Nicht nur, weil ich zum ersten Mal öffentlich Worte für mein Geschriebenes finden musste, sondern auch deshalb, weil viele Menschen ihn mitgestalten haben und mit Unterstützung der Inklusionsbeauftragten Lea Gockel im Künstlerin*innenhaus Mousonturm in Frankfurt am Main. Zugänge geschaffen wurden, die es so (fast) nie gibt. Dieser gemeinsame Abend war eine solche Freude und ein Fest. Er fand in deutscher Laut- und Gebärdensprache mit Übersetzung von einem Team bestehend aus tauben und hörenden Dolmetschenden statt. Es gab dazu eine Simultan-Übersetzung in Leichte Sprache von Anne Leichtfuß. Moderiert wurde die Lesung von der Journalistin Mareice Kaiser und gesprochen haben wir im Verlauf der Lesung auch mit der Journalistin Judyta Smykowski, die mich im Buchprozess redaktionell begleitet hat. Kommentiert wurde das Buch von der Autorin Natalie Dedreux und es dazwischen gab es Gesang von Latoya Reitzner, der von Dodzi Dougban in Deutscher Gebärdensprache performed wurde, was Paulina Güllü für die Lesungsteile übernommen hat. Außerdem übersetzten: Charmaine Callahan und Mille Skovdal-Jepsen in DGS.
„Das war bestimmt ein Abenteuer, auf der Bühne zu stehen.“ (mein Kind danach)
Und ja, das war es. Dieser Abend war einfach nur schön und ich werde ihn im Herzen und weiter tragen, weil dort real wurde, was in meinem Kopf passiert und ich unter anderem auch in Zusammensein beschreibe. Ich möchte dazu einladen, darüber nachzudenken und zu erleben, was alles gehen kann, wenn man sich die Mühe macht, Orte für alle zu öffnen und Dinge auszuprobieren. Dinge, die immer ein erstes Mal haben, damit es danach leichter für andere wird.
An diesem Abend und danach gab es eine unglaublich warme Resonanz von so vielen Menschen. Ich möchte sie hier mit den Bildern der wunderbaren Fotografin Katarina Ivanisevic erhalten.

















